im Traum, wach
Illusionen und Transformationen leiten und lenken bei gleichzeitiger Statik in der Bewegung. Ob es nun Beschleunigungslosigkeit ist, oder tatsächliche Ruhe, kann man nicht sagen, aber jedenfalls ist keine Veränderung der lokalen Begebenheiten zu sehen, erkennen, ertasten. Die Tasten klappern im Takt, während die Finger einen Tanz auf ihnen vollführen.
Die äußere Schale ist ein Kokon, aber kugelförmig. Orbs, orbis. Uraltes Wissen zusammen mit recht neuen Impressionen ist darin gespeichert und kocht wie eine Seidenraupe. Ob nun allen Realitäten zum Trotz ein lebender Schmetterling seinen Anfang in diesem Szenario findet, oder die Reste zu einem wertvollen toten Material verarbeitet werden, ist im Moment ungewiss.
Das eigentliche Problem in diesen Möglichkeiten ist ihr exponentielles Wachstum bei Verlust des zeitlichen Richtungsmonopols. Was war, ist und sein wird, sind verschiedene Ebenen, keine von ihnen mehr oder weniger wahr als die andere. In jeder davon Entscheidungen und Platz für Zufälle, mag man nun daran glauben oder nicht. Die verschiedenen Layer bilden eine Kakophonie der Eindrücke, die einen Kopf zum Platzen bringen kann.
Parallelität ist schwieriger zu greifen, als man es sich denken könnte. Überschneidungen und Chronologie hingegen sind ein Segen, aber in Wahrheit ist jeder Moment ein pebble in a pond. Schmetter schmetter. Imperativ oder Aktivitätsbeschreibung. Emotionen zwischen zwei Sternen, zu Papier gebracht.
Wie kahl die Wörter wirken können, wenn sie nicht durch Bilder geschmückt werden. Zwischen den Zeilen lesen ist inzwischen keine Tugend mehr, sondern ein Vorwurf. Der Einfachheit halber aufgelöst, gefolgt von stupidem FürBareMünzeHalten. Damit ist nicht der Ehrlichkeitsanspruch gemeint, sondern vielmehr der Verzicht auf die Schönheit der Diversität.
Gedanken und Gefühle sind so vielfältig wie der Mensch, dennoch besteht immer diese Forderung nach Normativität und die damit verbundene Information wird zur Uniform. Es ist oft die Rede von Fassaden und dieses Bildes kann man sich gar nicht ausreichend bedienen, Metaphern sind in ihrer Schönheit und Bildhaftigkeit so gnadenlos, wenn man sie lesen kann.
Zerstörte Synapsen, kaputtes Gehirn, fehlinterpretierte Sinneseindrücke, schlagendes Herz, pochende Gedanken, kreisende Bilder.
Nur nihilistische neuronale Netzwerke neutralisieren nachhaltig nebulose Nostalgie.
(Letzte Zeile aus "Windmühlen" - Wisdom & Slime)
(Letzte Zeile aus "Windmühlen" - Wisdom & Slime)
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