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La Fille

Ich bemerkte sie schon im Bus. Kann nicht mal genau sagen warum, aber sie zog meinen Blick auf sich. Zu große Jeansjacke, Doc Martens, mausbraune Haare, schmales Gesicht, schöne Haut. Vielleicht war es das. Ich setzte mich auf einen freien Platz in ihrer Nähe, hörte Musik, lauschte meinen unzusammenhängenden Gedanken. Sie war auf ihr Handy fixiert. Schrieb mit jemandem. Ihr Gesichtsausdruck änderte sich nicht also tippte ich auf eine Freundin. Vielleicht musste sie Ratschläge erteilen. Jung war sie auch, das fiel mir im Buslicht erstmals auf, gerade mal erwachsen geworden. Jung, aber nicht kindlich. Auch nicht verbraucht oder vom Leben gezeichnet wie man sagt, sondern ernst und bei sich. Ich holte mein Buch aus der Tasche, plötzlich peinlich berührt von meiner voyeuristischen Neugierde, doch die Sätze vor mir ergaben keinen Sinn, die Buchstaben reihten sich in einer scheinbaren Unordnung aneinander. Lag womöglich auch an dem einen oder anderen Bier vorher. Wieder auf die Musik i

Bekenntnisse einer hoffnungslosen Romantikerin

Ich möchte, dass du der Mensch bist mit dem ich die Nächte durchwandere und sie spannend und nicht finster mache. Ich möchte mit dir Vogelperspektiven entdecken und andere, bloß nicht die üblichen. Ich möchte, dass mit dir alles anders ist und doch gewohnt. Ich möchte mit dir reden ohne über Worte nachdenken zu müssen. Ich möchte Musik mit dir leben können ohne sie nur zu hören. Ich möchte mit dir träumen ohne den Boden zu verlieren aber ihm doch ganz fern sein. Ich möchte dir nahe sein ohne Grenzen zu vergessen. Ich möchte, dass du mir alles gibst ohne einzubüßen. Ich möchte dir alles geben ohne zu weniger zu werden. Ich möchte dich lieben ohne zu verzichten. Ich möchte verzichten ohne zu bereuen. Und ich möchte bereuen ohne es leid zu haben. Ich möchte alles haben. Und ich möchte nichts wollen. Ich möchte, dass alles möglich ist.

Die Zwischenperspektive - Jänner 2016

Das Sofa ist weich und mein Sessel ist weicher. Ich sitze gut weil es bekannt und heimelig vorkommt. All die Nazis  und linkslinken Gutmenschen kommen nicht ins Leo. Meine Taschentücher sind ein bisschen weit weg, doch das Bier zum Glück nicht. Ist es schlimm? Ich denke nicht. Helles Licht macht ein bisschen Angst und der Fokus will nicht so ganz. Gerade in der Reibung von Meinungen ergibt sich was Neues. Dann ist es gewissermaßen einfach ein Hobby. Ich weiß einfach, was ich falsch finde. Denn ich suche die radikale Verneinung  dessen, was ich denke. Meist haben die anderen eine Meinung, deswegen klingt es in meinen Ohren falsch. Ein dogmatischer Linker. Gerade durch die Geraden sehe ich eine relative Offenheit. Wir haben uns Bücher empfohlen. Nicht über konservative bürgerliche Werte. Grenzüberschreitende Worte schwappen über. Schon gar nicht als Bayer will ich mit den politischen radikalen Linken zu tun haben. Um es zusammen zu fassen sind wir die Leute, welche s