Weinreich - Sommer 2014

Ich laufe durch den Regen.
Die Ausdrucksstärke meiner Worte ist enorm, doch der Inhalt nichtig. Wie eine Schlange, die sich in den Schwanz beißt, immer wieder das Gleiche. Stets dieselben Emotionen und Ereignisse.
Weil ein untalentierter Drehbuchautor bloß noch die Namen ändert und aufgrund seines Alkoholismus und der immer schwächer werdenden Lebensfreude keinen Grund mehr sieht, das Szenario zu ändern. Oder den Ausgang.

Wiederholt wird die Sanduhr umgedreht und es erweckt den Anschein, als ob alles wieder seinen Anfang nimmt, als ob alles Vergangene vergessen ist, als ob etwas Neues beginnt. nur um mit dem Alten zu enden. Mit dem letzten Sandkorn.
Und dann das gleiche Spiel.
Immer wieder immer wieder immer wieder immerzu.

Bis das Hoch endgültig erschöpft ist und nur die Stagnation Frieden verschafft.
Weil ein Achtel Wein die Melancholie durch die Adern schießt. Weil es so schön ist, sehnsüchtig zu seufzen. Weil es so einfach ist, die Hoffnung zu ersticken, die in einem keimt.
Aber ist das wirklich die Lösung?

Immer noch denke ich voller Freude an den nächsten Sprung ins kalte Wasser. Es lebt diese Energie in mir, dieser Glaube, diese naive Angstlosigkeit. Das Wissen, dass am Ende alles gut ist. Denn, wenn nicht alles gut ist, ist es nicht das Ende.

Diese abendliche Erschöpfung ist lediglich ein Luftholen für den nächsten Tag, ein Sammeln der Kräfte, ein Loslassen der alten Lasten, um frei und erleichtert in den nächsten Morgen zu starten. Um erneut zu hoffen, zu weinen und zu lachen.

Und vielleicht, irgendwann, an einem Abend lang nach diesem, sich zu denken:
"Das war es wert."

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